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Europa-Newsletter Januar 2021
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Der CDU Bundesparteitag am letzten Wochenende war ein ganz besonderer. Zum ersten Mal wurde ein Parteitag vollständig online durchgeführt. Der Ablauf verlief reibungslos, wobei die persönliche Begegnung natürlich - wie derzeit überall - fehlt. Meine herzlichen Glückwünsche gehen an Armin Laschet zur Wahl als unseren neuen Vorsitzenden der CDU Deutschlands. Er ist ein überzeugter und überzeugender Europäer. Gerade in diesen herausfordernden Zeiten ist es wichtig, dass die größte Volkspartei in unserem Land jetzt mit klarer Richtung in das Superwahljahr 2021 geht. Direkt nach dem historischen Parteitag hat in Brüssel die erste Plenartagung des Europaparlaments im neuen Jahre stattgefunden. Gerne informiere ich Sie auch in diesem Jahr mit diesem Newsletter über meine Aktivitäten während der Plenarwochen. Zu aktuellen Informationen schauen Sie auch auf meiner Website www.david-mcallister.de oder auf meinen Social-Media-Kanälen bei Facebook, Twitter und YouTube vorbei.
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Abgeordnete erörtern EU-Impfstrategie
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In der Plenardebatte am Dienstag mit der Kommissarin für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, Stella Kyriakides, gab es von den Abgeordneten eine breite Unterstützung für den gemeinsamen Ansatz zur Bekämpfung der Pandemie. Gleichwohl sei volle Transparenz bei Kaufverträgen und den Einsatz von Corona-Impfstoffen geboten. Für die CDU/CSU Gruppe ist es richtig, gemeinsam europäisch Impfstoff zu kaufen. Die EU konnte mit den Impfstoffherstellern besser verhandeln, als es die einzelnen Mitgliedstaaten allein gekonnt hätten. Die Kommission hat geliefert: Sie hat genug Impfstoff für alle Menschen in Europa gesichert, allein 760 Millionen Impfdosen der bereits zugelassenen Impfstoffe von BioNTech/Pfizer und Moderna. Dazu kommen Verträge mit AstraZeneca, Johnson & Johnson, CureVac und Sanofi-GSK. Insgesamt wurden über 2,3 Milliarden Dosen geordert. AstraZeneca hat bereits die Zulassung in der EU beantragt, für Johnson & Johnson wird dies im nächsten Monat erwartet. Nach meiner Auffassung war es richtig, nicht nur auf "ein Pferd" zu setzen. Es wurden Verträge mit jungen Unternehmen als auch mit etablierten Pharmaherstellern abgeschlossen, die jeweils auf unterschiedliche Produktionstechnologien setzen. Im Sommer 2020 konnte noch niemand vorhersehen, welcher Impfstoff der vielversprechendste und zuerst verfügbar sein würde. Nach und nach werden alle Europäer geimpft werden können. Der derzeitige Impf-Engpass liegt nicht am gemeinsamen Vorgehen der EU, sondern an den noch mangelnden Produktionskapazitäten bei gleichzeitiger riesiger globaler Nachfrage. Es ist deshalb gut, dass bald ein weiteres BioNTech-Werk in Marburg die Produktion aufnehmen soll und auch die weiteren Hersteller die Produktion systematisch ausbauen. Mehr zur Debatte finden Sie hier.
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Debatte zur Amtseinführung von Joe Biden
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Am Mittwoch fand in Washington die Amtsübergabe an Joe Biden statt. Im Europäische Parlament haben wir am gleichen Tag über den Wechsel im Weißen Haus und die Perspektiven einer neuen transatlantischen Agenda debattiert. Es gilt, mit dem neuen US-Präsidenten das transatlantische Verhältnis neu aufbauen. Der Abgang Donald Trumps eröffnet die Chance, den Multilateralismus neu zu beleben. Dazu gehört, dass wir Europa stärken und unsere Außen- und Sicherheitspolitik entscheidungs- und handlungsfähig machen müssen. Nur dann kann die EU gegenüber den USA glaubwürdig als Partner auf Augenhöhe entgegentreten. Aus meiner Sicht sind drei strategische Ziele für unsere Beziehungen entscheidend. 1. Wir müssen das gegenseitige Vertrauen erneuern. Es ist das Herzstück unserer Allianz. Unter Joe Biden wird es im Ton und im Umgang mit Verbündeten einen Stilwechsel geben. 2. Es braucht eine gemeinsame Strategie, um die enormen globalen Herausforderungen zu bewältigen. In Brüssel ist der feste Wille vorhanden, den transatlantischen Beziehungen einen neuen Impuls zu geben. 3. Unsere politische, militärische, technologische und wirtschaftliche Zusammenarbeit muss so angepasst werden, dass wir eine effektive Allianz zum Schutz der Freiheit und des Friedens sowie für eine regelbasierte internationale Ordnung aufbauen. Meine Plenarrede können Sie hier sehen.
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Die portugiesische Ratspräsidentschaft
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Seit dem 1. Januar hat Portugal den Ratsvorsitz von Deutschland übernommen. Das Motto lautet: " ‘Time to deliver: a fair, green and digital recovery’. Ministerpräsident António Costa hat am Mittwoch im Plenum die Prioritäten seiner Ratspräsidentschaft erörtert. Portugal sei entschlossen, ein widerstandsfähiges, soziales, ökologisches, digitales und globales Europa zu fördern. Die Bekämpfung der COVID-19-Pandemie und der wirtschaftliche Aufschwung in Europa werden im Vordergrund stehen. Es gilt, das Aufbauprogramm „Next Generation EU“ umzusetzen, die gemeinsame Impfstrategie weiterzuentwickeln und dafür zu sorgen, dass der Zusammenhalt aller 27 EU-Mitgliedstaaten nicht gefährdet wird. Die portugiesische Ratpräsidentschaft will in den nächsten sechs Monaten einen besonderen Fokus auf die Außenpolitik legen. Beziehungen mit Indien, Afrika und Lateinamerika zu intensivieren, finde ich sinnvoll, um die Rolle der EU auf der globalen Bühne zu fördern. Die nächsten Monate werden auch entscheidend sein, um die neue Partnerschaft mit dem Vereinigten Königreich und der neuen US-Administration aufzubauen. Portugal hat die Ratspräsidentschaft bereits zum vierten Mal inne. Zudem feierte das Land am 1. Januar, zusammen mit Spanien, 35 Jahre EU-Mitgliedschaft. Auf der offiziellen Seite der Ratspräsidentschaft gibt es weitergehende Informationen: https://www.2021portugal.eu/en/
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Alexei Nawalny in Moskau verhaftet
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In einer Sonderdebatte am Dienstag haben wir die Verhaftung von Alexei Nawalny verurteilt. In einer Sitzung mit dem EU-Außenbeauftragten Josep Borrell forderten zahlreiche Abgeordnete die russischen Behörden auf, den Oppositionspolitiker, der nach einem Giftanschlag im August in der Berliner Charité behandelt wurde, sofort freizulassen. In meinem Debattenbeitrag habe ich betont, dass diese jüngsten Entwicklungen die ohnehin angespannten Beziehungen zwischen der Europäischen Union und Russland weiter verschlechtern. Der Giftanschlag und die Verhaftung von Alexei Nawalny ist leider nur eines von vielen Argumenten, um unser Verhältnis zu Moskau neu zu bewerten. Seit Dezember verfügt die EU über ein Instrument, um globale Menschenrechtsverletzungen zu sanktionieren. Wir sollten nicht zögern, dies zu nutzen, wenn und wo es notwendig ist. Als Europäische Union sollten wir deutlich reagieren und die bisher eingeführten Sanktionen auf die Personen ausweiten, die in die Verhaftung verwickelt sind. Auch diejenigen, die den Befehl dazu gegeben haben, sollten zur Rechenschaft gezogen werden. Die Einschüchterung und politische Verfolgung von Regierungskritikern in Russland muss aufhören! Die gesamte Rede finden Sie auf meiner Homepage.
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Jahresbericht zur EU Außen- und Sicherheitspolitik angenommen
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Das Plenum hat am Mittwoch meinen jährlichen Bericht über die Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik mit deutlicher Mehrheit angenommen. Die Welt um uns herum wird zunehmend instabiler mit Auswirkungen an den östlichen und südlichen Grenzen des europäischen Kontinents. Mit dem Bericht bekräftigt das Europäische Parlament die Forderung, das außenpolitische Handeln der EU souveräner und unabhängiger zu machen. Hier gibt es ein großes ungenutztes Potenzial. Die COVID-19-Pandemie ist auch ein Weckruf für eine stärkere, einheitlichere und durchsetzungsfähigere Außen- und Sicherheitspolitik. Die EU sollte weiterhin ein zuverlässiger "partner of choice" in einer sich wandelnden geopolitischen Ordnung sein. Ich finde: Wenn wir ein ernstzunehmender globaler Akteur sein wollen, müssen neue Ambitionen und ein stärkerer politischer Wille formuliert werden. Die Entscheidungsfindung in Angelegenheiten der Außen- und Sicherheitspolitik ist häufig zu langsam oder ineffektiv. In ausgewählten Bereichen sollte von dem Prinzip der Einstimmigkeit zu qualifizierten Mehrheitsentscheidungen übergegangen werden, beispielsweise bei Sanktionen wegen Menschenrechtsverletzungen. Mittel- bis langfristig geht es darum, die gemeinsame Verteidigungs- und Sicherheitspolitik kontinuierlich weiterzuentwickeln mit der Perspektive einer vollwertigen Verteidigungsunion. Es müssen aktiv Fähigkeiten aufgebaut werden, um eine Krisensituation objektiv zu beurteilen, unabhängig Entscheidungen zu treffen und eigenständig zu handeln. Es gilt, unsere europäischen Werte und Interessen zu verteidigen und global Verantwortung zu übernehmen, um weltweit einen Beitrag für Frieden und Stabilität zu leisten. Den Bericht können Sie hier abrufen.
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Neue Leitlinien für das transeuropäische Verkehrsnetz
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Das Plenum hat am Mittwoch unseren Standpunkt zur anstehenden Überarbeitung der Leitlinien für das trans-europäische Verkehrsnetz (TEN-V) beschlossen. Damit wird der rechtliche Rahmen für den Auf- und Ausbau eines europaweiten Netzes von Bahnlinien, Straßen, Binnenwasserstraßen, Seeschifffahrtsrouten, Häfen und Flughäfen gesetzt. Europa muss im globalen Rennen um Wachstum, Wohlstand und Märkte seine Wettbewerbsfähigkeit sicherstellen. Dies wird nur gelingen, wenn die Verkehrswege des Binnenmarkts reibungslosen und effizienten Transport von Gütern und Personen ermöglichen. Unser Ziel ist es, Lücken zu schließen und Engpässe sowie technische Barrieren zu beseitigen. Wir setzen uns dafür ein, dass das Kernnetz bis 2030 und das Gesamtnetz bis 2050 fertiggestellt wird. Die Kommission ist aufgefordert, die vom Parlament vorgelegten Vorschläge in ihre Arbeit einfließen zu lassen. Meine Auffassung ist: Mobilität muss erschwinglich bleiben. Dies wird auch dazu beitragen, den wirtschaftlichen und regionalen Zusammenhalt in der EU zu stärken. Wir müssen dafür sorgen, dass unsere europäische Verkehrsinfrastruktur zukunftsfähig und krisenfest wird. Der Grundstein für den Übergang zu einer intelligenten, nachhaltigen und sicheren Mobilität muss jetzt gelegt werden. Emissionen aus dem Verkehrssektor können nur reduziert werden, sofern auch die erforderliche Infrastruktur bei allen Verkehrsträgern ausgebaut wird. Weitere Informationen finden Sie hier.
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EU erhält mehr Befugnisse bei Handelsstreitigkeiten
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Am Dienstag hat das Parlament neue Vorschriften verabschiedet, die es der EU erlauben, Gegenmaßnahmen bei Blockaden von WTO-Schlichtungsverfahren zu ergreifen. Derzeit funktioniert der Streitbeilegungmechanismus der Welthandelsorganisation (WTO) nicht mehr, weil einzelne Staaten gezielt Verfahren behindern. Die gemeinsam vereinbarten multilateralen Regeln im Welthandel sind daher nicht wirksam. Dagegen muss die Europäische Union gewappnet sein und heimische Unternehmen vor unlauterem Wettbewerb schützen. Mit den neuen Handelsregeln kann die EU Gegenmaßnahmen gegen diejenigen ergreifen, die globale Handelsregeln verletzen. Den Geltungsbereich auf geistige Eigentumsrechte und Dienstleistungen zu erweitern, ist sinnvoll. Das stärkt unsere handelspolitischen Schutzinstrumente und schützt europäische Interessen besser. Erstaunlich ist, dass sogar die Grünen nach Jahren der Gegnerschaft zur Welthandelsorganisation dieses Vorhaben plötzlich unterstützen. Weitere Informationen finden Sie hier.
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Eine Auswahl meiner aktuellen Interviews
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Meine nächsten regionalen Termine
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• 22. Januar 2021:
Präsidium der CDU in Niedersachsen (digital)
• 28. Januar 2021
Gespräch mit der Jungen Union Heidekreis (digital)
• 1. Februar 2021:
CDU Bezirksvorstand Elbe-Weser (digital)
• 3. Februar 2021:
Veranstaltung mit der Europa-Union Hamburg (digital)
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