In ihrer Rede hat sie die entscheidenden Zukunftsthemen angesprochen und dabei eine Mehrheit der Abgeordneten überzeugen können. Jetzt geht es darum, mit konkreten Projekten die Wettbewerbsfähigkeit Europas in der Wirtschaft und der Außenpolitik zu stärken. Alle proeuropäischen Kräfte im Europaparlament sind aufgerufen, dabei konstruktiv mitzuarbeiten. Mit der Wahl Ursula von der Leyens steht erstmals eine Frau an der Spitze der EU-Kommission. Ihre sechs Ziele in den kommenden Jahren sind:
1. Schützen, was Europa ausmacht: Bei der Verteidigung der Rechtsstaatlichkeit darf es keine Kompromisse geben. Für die Reform der Dublin-Asylregeln will sie einen neuen Anlauf nehmen.
2. Ein stärkeres Europa in der Welt: Europa soll auf der Weltbühne entschlossener und mit einer Stimme sprechen.
3. Eine Wirtschaft, deren Rechnung für die Menschen aufgeht: Ursula von der Leyen will ein Rechtsinstrument vorschlagen, mit dem sichergestellt werden soll, dass jeder Arbeitnehmer in der Europäischen Union einen gerechten Mindestlohn erhält.
4. Ein Europa, das für das digitale Zeitalter gerüstet ist: Dazu soll ein europäisches Konzept für die menschlichen und ethischen Aspekte der künstlichen Intelligenz gehören.
5. Ein europäischer Grüner Deal: Dazu gehört ein europäisches Klimagesetz, mit dem das Ziel der Klimaneutralität bis 2050 gesetzlich verankert werden soll, ebenso eine CO2-Steuer an den Außengrenzen.
6. Neuer Schwung für die Demokratie in Europa: Bei einer Konferenz zur Zukunft Europas sollen die Bürger zu Wort kommen, die 2020 beginnen und zwei Jahre laufen soll. Sie unterstützt ein Initiativrecht für das Europäische Parlament. Das Spitzenkandidaten-System muss verbessert werden.
Die ausführlichen politischen Leitlinien für die Europäische Kommission 2019-2024 von Frau von der Leyen finden Sie hier.