Anzeiger: Bekenntnis zu Europa – McAllister diskutiert mit Schülerschaft
28624
post-template-default,single,single-post,postid-28624,single-format-standard,cookies-not-set,et_divi_builder,qode-social-login-1.1.2,qode-restaurant-1.1.1,stockholm-core-1.0.5,tribe-no-js,page-template-stockholm,select-theme-ver-9.8,ajax_fade,page_not_loaded,vertical_menu_enabled,menu-animation-underline,side_area_uncovered,,qode_menu_,et-pb-theme-stockholm,et-db,wpb-js-composer js-comp-ver-7.6,vc_responsive

Anzeiger: Bekenntnis zu Europa – McAllister diskutiert mit Schülerschaft

von Harry Czarnik
Osterholz-Scharmbeck. Hohen Besuch hatte am vergangenen Montag das Gymnasium Osterholz-Scharmbeck. Mit David McAllister hatte sich gewissermaßen der Mister Europa in der voll besetzten Schul-Aula eingefunden, um mit den Schülerinnen und Schülern des zehnten und elften Jahrgangs zum Thema „Die Zukunft der EU“ zu diskutieren.
„Sie sind die Zukunft Europas.“ McAllister nimmt die anwesenden Jugendlichen einerseits in die Pflicht, weist aber auch gleichzeitig auf die vielfältigen Möglichkeiten der jungen Generation hin. Die Europäische Union (EU) biete der kommenden Generation mit den offenen Grenzen und Handelsbeziehungen beste berufliche Entwicklungschancen für die Zukunft. Die EU ist im Grunde aus den Trümmern des 2. Weltkriegs entstanden, referiert er. Über die EWG und die EG habe sich die EU entwickelt, der mittlerweile 28 Länder angehören. McAllister, der seit 2017 im Europäischen Parlament den Ausschuss für auswärtige Angelegenheiten leitet, sieht ein unvorstellbar grenzenloses Europa, das allerdings von innen und außen zunehmend unter Druck gerät. „Die EU muss für die Zukunft fit gemacht werden“, stellte er fest. Auch wenn er nicht mit allen Vorschlägen vom französischen Staatspräsidenten Macron einverstanden sei, lobte er dennoch seinen Vorstoß zur weiteren Entwicklung der EU.
Eine klare Absage erteilt McAllister dem nationalen Gedanken. Schließlich exportiere Deutschland 70 Prozent seiner Erzeugnisse in das Ausland, und die EU sei der größte Zahler an Entwicklungshilfen. Den Austritt Großbritanniens aus der EU bedauere er zutiefst, teilte McAllister den Zuhörer/innen mit. Er, der neben der deutschen auch die britische Staatsbürgerschaft besitzt, geht davon aus, dass viele Briten bei dem Referendum im Jahr 2016 nicht ausreichend über die Auswirkungen des Brexit informiert waren. Die Frage, ob ein zweites Referendum möglich sei, beantwortete er wenig optimistisch. Das müsse letztlich das britische Unterhaus entscheiden, aber es sähe eher nicht danach aus.
Im Anschluss diskutierte McAllister in kleiner Runde Fragen von Schülerinnen und Schülern zu den Themen Brexit, EU-Innenpolitik, Menschenrecht/Außengrenzen und Artikel 13 des Urheberrechts. Zu Themen wie EU-Rechte in Ländern wie Polen, Ungarn und Rumänien, ob die Einsätze an den EU-Außengrenzen noch mit EU-Rechten zu vereinbaren sind, die Seerettung von Flüchtlingen aus dem Mittelmeer und speziell auch zu den Auswirkungen der Urheberrechtsreform gab es durchaus kritische Fragen, zu denen McAllister Stellung nehmen musste. Abschließend wurde das Mikrofon auch noch für Fragen aus dem Publikum herumgereicht.