David McAllister MEP: Unsere Krabbenfischer brauchen konkrete Unterstützung und Planungssicherheit – und nicht nur Lippenbekenntnisse der Kommission
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David McAllister MEP: Unsere Krabbenfischer brauchen konkrete Unterstützung und Planungssicherheit – und nicht nur Lippenbekenntnisse der Kommission

Der Fischereiausschuss des Europäischen Parlaments hat sich jetzt mit dem “Aktionsplan zum Schutz und zur Wiederherstellung von Meeresökosystemen für eine nachhaltige und widerstandsfähige Fischerei“ befasst. Dazu wurde Virginijus Sinkevičius, der zuständige EU-Kommissar für Umwelt, Meere und Fischerei eingeladen. Denn vorab war deutliche Kritik an dem Aktionsplan geübt worden – auch in Norddeutschland. So sehen die neuen Vorschriften unter anderem vor, dass der Einsatz “umweltschädlicher Fangmittel“ in Natura 2000 Schutzgebieten bis 2030 eingestellt werden soll. Bis 2024 sollen die Mitgliedstaaten einen Zeit- und Fahrplan für den schrittweisen Ausstieg vorlegen. Schlussendlich käme das einem Verbot für Grundschleppnetze gleich. Mit diesen werden Plattfische wie Schollen und Seezungen sowie Krabben gefangen.

„Der Plan der Kommission verfolgt als Teil des European Green Deals einige nachvollziehbare Absichten, aber er verwendet absolut unverhältnismäßige Mittel. Nachhaltigkeit und der Schutz von Meeresökosystemen sind und bleiben gesamtgesellschaftliche Aufgaben. Sie können und dürfen nicht einseitig dem Fischereisektor auferlegt werden“ betont der Europaabgeordnete David McAllister (CDU).

Während der Sitzung des Ausschusses schlug Kommissar Sinkevičius versöhnliche Töne an und hat den enormen Beitrag der deutschen Fischer zu einer nachhaltigen europäischen Fischerei eingeräumt. Damit stützt er sich auch auf ein neues Gutachten des Thünen-Instituts für Seefischerei in Bremerhaven. Vier Jahre lang hatten die Wissenschaftler die Auswirkungen der Krabbenfischerei auf den Nationalpark Wattenmeer untersucht. Jetzt haben sie ihre Ergebnisse vorgestellt. Das Fazit: Die Krabbenfischerei hat zwar einen messbaren Einfluss auf die Artengemeinschaften, aber andere Faktoren – etwa das Sediment – sind gravierender. Zudem erholen sich betroffene Arten nach maximal 20 Tagen wieder.

„Einmal mehr zeigt sich: Dieser Aktionsplan wurde nicht auf der Grundlage aller verfügbaren wissenschaftlichen Erkenntnisse verfasst. Der Kommissar muss sein Vorhaben vollständig überdenken. Beginnen sollte dieser Prozess mit einer umfassenden Folgenabschätzung, die sowohl die EU-Flotte, die betroffenen Küstengemeinden sowie die Verbraucher berücksichtigt. Schlussendlich wird der Einsatz der Europäischen Kommission für die norddeutschen Fischer nicht an mündlichen Bekenntnissen, sondern an konkreten Taten zu messen sein. Unsere Krabbenfischer an der Nordseeküste brauchen Unterstützung und Planungssicherheit. Dafür werde ich mich auch weiterhin konsequent einsetzen“, erklärt David McAllister. Nächste Woche steht das Thema in Straßburg zur Debatte anlässlich der Plenartagung des Europäischen Parlaments.