David McAllister MEP: Pauschaler Renovierungszwang ist Affront gegen die Menschen im ländlichen Raum
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David McAllister MEP: Pauschaler Renovierungszwang ist Affront gegen die Menschen im ländlichen Raum

Gestern (Dienstag) hat sich das Europäische Parlament zu einer EU-Richtlinie über die Energieeffizienz von Gebäuden positioniert. 343 Abgeordnete haben dafür und 216 dagegen gestimmt. Es gab 78 Enthaltungen. Konkret sollen Wohngebäude bis 2030 mindestens die Energieeffizienzklasse «E» und bis 2033 die Energieeffizienzklasse «D» erreichen. Für Deutschland bedeutet das 620.000 Häuser, die in den nächsten neun Jahren teilweise mit einem Investitionsaufwand von bis zu 150.000 Euro saniert werden müssten. Zusätzlich zum deutschen Verbot moderner, wasserstoff- und biogasgeeigneter Gasheizungen soll jetzt also die europäisch veranlasste Zwangssanierung von über 40 Prozent aller Gebäude kommen. Mit der Abstimmung im EU-Parlament sind die Pläne noch nicht endgültig beschlossen. Erforderlich ist noch ein Kompromiss mit den Mitgliedstaaten.

Dazu erklärt der Europaabgeordnete David McAllister (CDU):

„Ein pauschaler Renovierungszwang, wie in der Gebäuderichtlinie vorgesehen, wird der Lebenswirklichkeit vieler Menschen, besonders in Zeiten der Inflation, nicht gerecht. Die Preise rund um das Bauen und Sanieren explodieren, und auch die Zinsen steigen weiter. Deswegen habe ich aus Überzeugung gestern im Plenum dagegen gestimmt. Natürlich muss der Gebäudesektor dazu beitragen, dass wir unsere Klimaschutzziele erreichen. Laut Schätzungen macht dieser nämlich 40 Prozent der gesamteuropäischen CO2-Emmissionen aus. Die Frage ist nicht, ob wir den Gebäudebestand dekarbonisieren, sondern wie.

Die Wohnungswirtschaft ist bereits im europäischen Emissionshandel. Zusätzlich kommen jetzt verbindliche Energie-Einsparvorgaben für die Mitgliedstaaten. Vor diesem Hintergrund ist es schlicht überflüssig, dass das Europäische Parlament nun noch Sanierungsvorgaben obendrauf setzt, zumal dafür schlichtweg die Handwerker als auch die Rohstoffe fehlen.

Es kann nicht sein, dass Hausbesitzer zu energetischen Sanierungen ihres eigenen Eigentums gezwungen werden. Gerade in ländlichen Regionen ist es durchaus möglich, dass sich diese wirtschaftlich nicht rechnen. Stattdessen hätten die Mitgliedstaaten mehr Freiräume für Anreize gebraucht, um Quartiersanierungen durchzuführen und Siedlungen an Wärmenetze anzuschließen. Damit wäre der Sache wesentlich mehr geholfen.“