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Europa-Newsletter März 2022
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Die Plenarwoche des Europäischen Parlaments in Straßburg wurde von Putins Invasionskrieg gegen die Ukraine überschattet. Der Angriff der russischen Streitkräfte auf das souveräne Staatsgebiet der Ukraine sorgt für unerträgliches Leid. Dieser menschenverachtende Krieg stellt die Grundfesten unserer gesamten europäischen Friedensordnung in Frage, die unserem Kontinent Stabilität und Wohlstand gebracht hat. Dies ist eine durch Nichts zu rechtfertigende kriegerische Handlung sowie ein schwerwiegender Verstoß gegen das Völkerrecht und gegen alle internationale Verpflichtungen Russlands. Die Europäische Union hat in Abstimmung mit ihren transatlantischen Partnern und vielen weiteren Ländern weltweit geschlossen und entschlossen reagiert und weitreichende Sanktionen gegen den Kreml erlassen. Moskau wird einen hohen Preis zahlen! Gleichzeitig gilt es weiterhin, sich weiterhin auf allen diplomatischen Kanälen dafür einzusetzen, dass es so schnell wie möglich zu einem Waffenstillstand und einer diplomatischen Lösung kommt. Flüchtlinge aus der Ukraine müssen unbürokratisch aufgenommen und umfassenden Schutz in der Europäischen Union erhalten. Über diese Herausforderungen und die nächsten Schritte beraten heute und morgen die Staats- und Regierungschefs der EU bei ihrem informellen Treffen in Versailles.
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„Saarländische Erklärung“ der CDU Deutschlands
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Der CDU Bundesvorstand hat am Samstag während einer Klausurtagung eine Saarländische Erklärung mit der Überschrift "Krieg mitten in Europa" verabschiedet. Der völkerrechtswidrige Angriffskrieg des russischen Präsidenten Putin auf die Ukraine bedeutet eine Zeitenwende. Die Welt ist damit eine andere geworden. Die Deutschen machen sich große Sorgen um ihre Sicherheit, ihre Versorgung, ihre Zukunft. Auch uns Christdemokraten geht es nicht anders und wir werden daher alles tun, damit unser Land durch eine besonnene, entschlossene und vorausschauende Politik eine gute, sichere Zukunft hat. Die CDU wird ihren Beitrag dazu leisten. Die gesamte Erklärung gibt es hier.
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Energieversorgung in Zeiten geopolitischer Spannungen
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Am Dienstag hat die Europäische Kommission neue Vorschläge vorgestellt, wie die EU auf die Entwicklung der Energiemärkte und der geopolitischen Spannungen mit den steigenden Energiepreisen umgehen kann. Einem Bericht der Kommission zufolge beträgt der russische Anteil Gasimporte für das dritte Quartal 2021 41 Prozent der gesamten europäischen Gasimporte. Diese Importe stellten alleine ein Drittel der Finanzmittel des russischen Haushalts 2021 dar (9,1 Milliarden Rubel von insgesamt 25,3 Milliarden Rubel). Pro Jahr zahlt die EU für Öl und Gas aus Russland mehr als das Doppelte des russischen Verteidigungshaushalts. Diese seit Jahrzehnten bestehende Energieabhängigkeit muss verringert werden. Die CDU/CSU Gruppe im Europäischen Parlament begrüßt daher das Bündel aus kurz- und langfristigen Schritten der Kommission. Ziel ist es, die Auswirkungen der hohen Preise für Haushalte, Unternehmen und die Industrie zu mildern und für die nächste Wintersaison vorbereitet zu sein. Es gilt kurzfristig, unsere Energieversorgung zu diversifizieren und Speicher bereitzustellen. Langfristig ist die beste Versicherung gegen Preisschocks ein beschleunigter Ausbau der Energieproduktion aus erneuerbaren Quellen. Mit dem Europäischen Green Deal und dem Klimagesetz sind bereits die ersten Weichen gestellt. So konnte die EU den Anteil erneuerbarer Energien am Energiemix bereits auf über 22 Prozent im Jahr 2021 steigern. Damit werden die gesetzten Wachstumsziele zum jetzigen Zeitpunkt übertroffen.
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Gespräch mit der Premierministerin von Estland Kaja Kallas
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Am Mittwoch habe ich in Straßburg mit der Premierministerin von Estland, Kaja Kallas, über die aktuellen Herausforderungen für die europäische Sicherheit gesprochen. Bereits am Vormittag desselben Tages haben wir mit der Premierministerin im Plenum debattiert. Die europäische Sicherheits- und Verteidigungspolitik wird sich angesichts der russischen Invasion der Ukraine grundlegend ändern. Die Gewissheiten der vergangenen drei Jahrzehnte seit 1990 haben ihre Gültigkeit endgültig verloren. Die Welt der Mächtekonkurrenz ist zurück. Als Europäer müssen wir wieder lernen, für unsere Werte zu streiten, unsere Interessen in der Welt zu benennen und durchzusetzen. Um unsere Freiheit, Sicherheit und Versorgung dauerhaft zu sichern, braucht Europa einen Realitätscheck. Wir benötigen eine grundlegende Neuausrichtung unserer Außen-, Sicherheits- und Verteidigungspolitik. Meinen Plenarbeitrag finden Sie auf meinen YouTube-Kanal.
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Verteidigungsfähigkeit Europas sicherstellen
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In der Sondersitzung des Deutschen Bundestags vom 27. Februar 2022 hat Bundeskanzler Scholz eine „Zeitenwende“ für die deutsche Außen- und Sicherheitspolitik angekündigt. So soll die Bundeswehr zukünftig 100 Milliarden Euro als Sondervermögen erhalten. Außerdem soll das Zwei-Prozent-Ziel der NATO erfüllt werden. Die Bundesrepublik bekennt sich klar zur nuklearen Teilhabe. Als CDU/CSU Gruppe im Europäischen Parlament unterstützen wir diese Ziele. Sie sind notwendig, um dauerhaft, den Frieden und die Stabilität in Europa zu sichern. Bereits am 16. Februar 2022 haben CDU und CSU im Europäischen Parlament geschlossen für das Zwei-Prozent-Ziel gestimmt. Die deutschen Regierungsparteien SPD und Bündnis 90/Grüne stimmten hingegen bislang - gemeinsam mit der Linkspartei und der AfD - für eine Streichung des Zwei-Prozent-Ziels und damit gegen eine ausreichende Finanzierung der nationalen Verteidigungskräfte. Mit den zusätzlichen Mittel muss die Einsatzbereitschaft der Truppe nachhaltig gesteigert werden. Nur so kann Deutschland seinen Beitrag zur Sicherheit Europas leisten. Es wird darüber hinaus entscheidend darauf aufkommen, die europäische Kooperation bei Sicherheits- und Verteidigung gezielt zu nutzen, und weiter auszubauen. Die Europäische Union kann bereits auf Grundlage der bestehenden Verträge handlungsfähiger in der Außen- und Sicherheitspolitik werden, beispielsweise indem wir die Ständige Strukturierte Zusammenarbeit (PESCO) zielgerichtet weiterentwickeln. Denn nur vereint – in Europa und im Verbund mit unseren transatlantischen NATO Partnern – können wir neuartige Bedrohungen begegnen.
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Europäische Verteidigungspolitik
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Am Mittwoch hat das Plenum einen Bericht über die Einflussnahme und die Verbreitung von Desinformationen durch Staaten außerhalb der EU verabschiedet. Darin fordern wir die Europäische Kommission auf, eine wirksame Strategie vorzulegen, um hybriden Bedrohungen im Zusammenhang mit ausländischen Eingriffen zu begegnen und zu verhindern. Der militärische Angriff Russlands auf die Ukraine wird begleitet von einem hart geführten Informationskrieg. Moskau setzt dabei gezielt auf Desinformation und Propaganda, um den brutalen Krieg gegenüber den eigenen Bürgern zu rechtfertigen. Gleichzeitig soll das Verbreiten von Falschinformationen Ängste schüren und die Gegner destabilisieren. Vor allem soziale Medien spielen hierbei eine besonders kritische Rolle. Solange die großen Online-Plattformen Desinformation nicht wirklich einhegen können oder wollen, bleiben sie eine Verteilmaschine nicht nur für ausländische Propaganda. Es ist nicht immer leicht, Nachrichten von Desinformation zu unterscheiden. Es braucht daher mehr Medienbildung in den Schulen als auch bei der Erwachsenenbildung. Ein weiteres Problem bilden Finanzierungsströme für politische Parteien oder politische Werbung in den sozialen Medien. Bisher gibt es einen Flickenteppich an nationalen Regelungen. Das macht es für Akteure von außen leicht, radikale Parteien in der EU zu finanzieren. Wir brauchen ein EU-einheitliches Regelwerk, damit wir unser Modell des demokratischen Rechtsstaats bewahren können. Die lesenswerte Entschließung habe ich verlinkt.
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Schluss mit goldenen Visa und goldenen Pässen!
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Programme zum Erwerb einer Staatsbürgerschaft durch Drittstaatsangehörige im Gegenzug für Investitionen („goldene Pässe“) sind ethisch, rechtlich und wirtschaftlich verwerflich. Daher haben wir am Dienstag ein EU-weites Verbot von „goldenen Pässen“ und gemeinsame Regeln für „goldene Visa“ gefordert. Die Staatsbürgerschaft eines EU-Landes darf nicht zum Verkauf stehen. Das ist vollkommen inakzeptabel! Goldene Visa und goldene Pässe sind ein Einfallstor für die organisierte Kriminalität, Geldwäsche, Steuerhinterziehung und Korruption. Alle Personen, die einen solchen Aufenthaltsstatus haben, müssen sorgfältig von den Mitgliedstaaten überprüft werden. Privatpersonen und deren Angehörige, die Verbindungen zu mit Sanktionen belegten Personen und Unternehmen in Russland haben, sollte der Aufenthaltstitel entzogen werden. Darüber hinaus fordere ich, die Vermögenswerte von der russischen Führung nahestehenden Oligarchen und ihren Familien in der EU einzufrieren und ihre Schengen-Visa aufzuheben. Die Mitgliedstaaten und die Kommission sollten schnell und umfangreich gesetzgeberisch tätig werden. Es geht bei dieser Initiative auch darum, russische Oligarchen die Hintertüren zur europäischen Staatsbürgerschaft zu verschließen. Käufliche EU-Pässe und Aufenthaltsgenehmigungen untergraben das Wesen der EU-Staatsbürgerschaft. Wir haben die Pflicht, unsere Unionsbürgerschaft zu schützen. Ansonsten gefährden wir elementare Errungenschaften, die für uns alle gelten wie beispielsweise die uneingeschränkte Reisefreiheit im Schengen-Raum.
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Eine Auswahl meiner Veröffentlichungen
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Meine nächsten regionalen Termine
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11. und 12. März
• CDU Bezirksvorstand Elbe-Weser, Walsrode
13. März
• Veranstaltung des Orgel- und Kulturvereins Bederkesa
17. März
• Besuch eines Aalfischereibetriebes, Landesbergen
19. März
• Landesausschuss der CDU in Niedersachsen, Hannover
• Bezirkstag der Jungen Union Elbe-Weser, Verden
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