Gemeinsam mit den beiden niedersächsischen CDU-Europaabgeordneten, Lena Düpont und Jens Gieseke, habe ich am 11. Januar eine schriftliche Anfrage an die Europäische Kommission zum Wolfsmanagement in der Europäischen Union gestellt.
Der Schutz von Wölfen hat zu einer signifikanten Verbesserung der Population in Deutschland und ganz Europa beigetragen. Schätzungsweise leben mittlerweile 20.000 Tiere in Europa und davon mehr als 1.000 in Deutschland.
Die Kehrseite dieser Entwicklung sind dramatische Konflikte mit der Bevölkerung durch die Übergriffe der Wölfe auf Nutztierbestände. Dies führt nicht nur dazu, dass Teile der ländlichen Bevölkerung verunsichert sind und sich bedroht fühlen, sondern kann im Falle von Tierhaltern auch erhebliche wirtschaftliche Schäden verursachen. Besonders die hohe Zahl an Nutztierrissen, die den Nahrungsbedarf der Wölfe mittlerweile weit übersteigt, verdeutlichen den Ernst der Lage. Der verheerende Anblick der gerissenen Tiere versetzt viele Landwirte und Eigentümer zusätzlich in Entsetzen.
Um eine weitere Eskalation zu verhindern, ist es unabdingbar, die tatsächliche Entwicklung der Wolfspopulation und nicht veraltete Daten in die Überarbeitung und Anpassung der geltenden Schutzbestimmungen mit einfließen zu lassen.
Daher haben wir die Kommission gefragt:
1. In welchen Mitgliedstaaten und in welchen biogeografischen Regionen wurde bereits ein günstiger Erhaltungszustand festgestellt und wie groß war die Anzahl der Wölfe in der betroffenen Region?
2. In welchen Mitgliedstaaten wird der Wolf bejagt und wie hoch sind die Abschusszahlen?
3. War die Jagd auf Wölfe in den Mitgliedstaaten und deren Bestandsmanagement europarechtskonform?
Die Ampel will sich laut Koalitionsvertrag für ein regional differenziertes, europarechtskonformes Bestandsmanagement einsetzen. So heißt es wortwörtlich auf Seite 38:
„Unser Ziel ist es, das Zusammenleben von Weidetieren, Mensch und Wolf so gut zu gestalten, dass trotz noch steigender Wolfspopulation möglichst wenige Konflikte auftreten. Wir werden mit allen in diesen Fragen befassten Organisationen und Verbänden einen institutionalisierten Dialog „Weidetierhaltung und Wolf“ einrichten. Wir werden durch eine Überarbeitung der Monitoringstandards die Anzahl der in Deutschland lebenden Wölfe realitätsgetreu abbilden und wollen den Ländern europarechtskonform ein regional differenziertes Bestandsmanagement ermöglichen.“
Wir erwarten eine klare Antwort der Kommission, was als europarechtskonform zu verstehen ist.